Atlantic Rally for Cruisers: Segelabenteuer auf dem Atlantik

Die Atlantic Rally for Cruisers (ARC) ist eines der bekanntesten und aufregendsten Langstrecken-Segelrennen weltweit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1986 zieht die ARC Segelbegeisterte aus aller Welt an, die sich der Herausforderung stellen möchten, den Atlantik zu überqueren. Es ist kein traditionelles Rennen im engeren Sinne, bei dem es nur um Geschwindigkeit geht – hier steht das Erlebnis und das Abenteuer der Atlantiküberquerung im Vordergrund.

Die ARC wurde von Jimmy Cornell 1986 ins Leben gerufen, einem erfahrenen Langstreckensegler, der Seglern die Möglichkeit geben wollte, sicher und gut organisiert den Atlantik zu überqueren. Von Anfang an war das Event ein Erfolg und zog Segler aller Erfahrungsstufen an – von Familiencrews bis hin zu ambitionierten Regattaseglern, vom 30-Fuß-Segelboot bis hin zu luxuriösen Katamaranen - mit über 250 teilnehmenden Booten aus über 30 Ländern jährlich ist die ARC mittlerweile die größte Segelveranstaltung ihrer Art. Die Rallye beginnt jedes Jahr im November auf den Kanarischen Inseln, genauer gesagt in Las Palmas auf Gran Canaria. Das Ziel ist die wunderschöne Karibikinsel Saint Lucia. Die Strecke erstreckt sich über etwa 2.700 Seemeilen, und die Überfahrt dauert in der Regel zwischen 12 und 21 Tagen, abhängig von den Windverhältnissen und der Geschwindigkeit der Yachten.

Wie verläuft die Route: Vom Atlantik in die Karibik

Ende November startet die Atlantic Rally for Cruisers mit den meisten teilnehmenden Schiffen von Las Palmas nach Saint Lucia. Eine kleine Gruppe die sich unter dem „ARC+“ formiert hat, beginnt jedoch bereits zwei Wochen früher und legt auf ihrer Route einen Zwischenstopp auf den Kapverden ein. Die ARC+ ist gerade bei Familien beliebt, da bereits nach 850 Seemeilen die Kapverden erreicht werden. Nach einer 3-5-tägigen Pause in Mindelo, geht es über 2150 Seemeilen weiter in die Karibik. Dank der südlicheren Route genießen ARC+ Teilnehmer meist noch idealere Passatwinde. Während der Überquerung des Atlantiks durchqueren die Segler Regionen wie das Azorenhoch und die Doldrums, die besondere Wetterherausforderungen wie Flauten oder Stürme mit sich bringen können.

Die Route der Atlantic Rally for Cruisers


Wie kann ich an der ARC teilnehmen?

Um an einer World Cruising Club Rallye teilzunehmen, benötigen Sie ein seetüchtiges Boot, mit dem Sie im Jahr zuvor bereits einen Offshore-Törn absolviert haben. Das ist notwendig, um die Seetüchtigkeit des Bootes genau zu kennen und zu wissen, wie man auf unvorhergesehene Defekte oder Ereignisse reagieren muss. Die Bootslänge bei Monohulls liegt zwischen 8,23 m und 25,91 m, bei Multihulls zwischen 8,23 m und 18,29 m. Größere Boote können auf Einladung teilnehmen. Es sind mindestens zwei Crewmitglieder erforderlich. Die offizielle Anmeldung sollte frühzeitig erfolgen, wenn Sie in der Racing Division der ARC teilnehmen möchten, dann bis spätestens Mai, da die Plätze auf 40 Boote begrenzt sind. Da die Teilnahme an so einer Seereise jedoch meistens eine längere Vorbereitungs- und Planungszeit erfordert, steht für viele Segler schon 1-2 Jahre vorher fest, sich der ARC anzuschließen.

Seitens des World Cruising Clubs wird weiterhin empfohlen, sich mit Teilnehmern auszutauschen, die diese Erfahrung bereits gemacht haben. Um diesen Austausch zu fördern werden jedes Jahr verschiedene Events angeboten – vom Webinar bis zu den Bluewater Open Days gibt es hier eine Reihe sehr guter Möglichkeiten.
Detaillierte Informationen finden Sie auf der offiziellen Seite des Veranstalters: Hier mehr erfahren.

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Welche Pflichtausrüstung benötigt man zur Teilnahme an der ARC

Die richtige Ausrüstung ist für eine sichere und erfolgreiche Überquerung des Atlantiks entscheidend. Neben zuverlässigen Seekarten und einem aktuellen Nautik-Guide gehören Pflicht-Ausrüstungsgegenstände an Bord, wie

  • ein AIS-System
  • Satellitentelefon
  • Rettungswesten und Rettungsinseln
  • EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon).

Jedes Crewmitglied muss weiterhin einen AIS MOB-Seenotsender bei sich zu tragen. Kommunikationsinstrumente wie eine SSB Kurzwellen-Seefunkanlage und ein UKW Seefunkgerät inklusive eines UKW-Handfunkgerätes, sowie eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Ausrüstung gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Ein leistungsstarkes Radar, mindestens aber ein passiver Radarreflektor müssen ebenso an Bord sein wie verschiedene visuelle Signalmittel (SOLAS Standard) und eine manuell zu bedienende Bilgepumpe an Deck. Auch unter Deck sollte eine Handpumpe für den Ernstfall zur Verfügung stehen. Wer sein Boot entsprechend ausrüsten möchte, erhält eine genaue Liste mit allen notwenigen Ausrüstungsgegenständen vom World Cruising Club, dem Veranstalter der ARC.

Eine Atlantiküberquerung ist kein Abenteuer, das man ohne gründliche Vorbereitung angehen sollte. Ein Sporthochseeschifferschein (SHS) vermittelt beispielsweise die notwendigen Kenntnisse in Navigation, Wetterkunde und Sicherheit, die auf einer solchen Reise unverzichtbar sind. Neben der theoretischen Ausbildung ist auch die praktische Erfahrung auf hoher See von großer Bedeutung. Es empfiehlt sich, die Vorbereitung auf eine Atlantiküberquerung mindestens ein Jahr im Voraus zu beginnen, um das Boot, die Crew und die eigenen Fähigkeiten optimal aufeinander abzustimmen. Und auch wer als Teil einer Charter-Crew am Segelabenteuer teilnehmen möchte, sollte im Vorfeld nicht nur seine Kenntnisse hinterfragen, sondern auch die der möglichen neuen Mitsegler.