Peilpläne zur Navigation in der Sportschifffahrt?

Sind Peilpläne ein ausreichendes Instrument, um damit im Sportbootbereich zu Wasser navigieren zu können oder ersetzen sie die Papierseekarte? Eigentlich erübrigt sich die Fragestellung, da aktuelle Papierseekarten zur Pflichtausrüstung auf Sportbooten gehören und mitzuführen sind. Doch es gibt unterschiedliche Sichtweisen zur Fragestellung und tatsächlich auch nützliche Verwendungszwecke für Peilpläne. Im Blog-Beitrag möchten wir kurz die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Peilplänen und Seekarten erörtern und eine Hilfestellung geben, mit welchem Medium und in welcher Kombination von navigatorischen Hilfsmitteln Sie Ihre nächste Reise gut gerüstet antreten können.

Was ist ein Peilplan und welche Daten sind enthalten?


Allgemein denkt man bei Peilung an Bord eher an die Positionsbestimmung und nicht an Tiefenmessungen. In der Navigation werden zudem Methoden als Peilung bezeichnet, mit denen der Winkel zwischen einem anvisierten - sprich gepeilten Objekt - und einer Bezugsrichtung gemessen wird. Mittels der Kreuzpeilung und einem Kompass kann dann die Position in der Seekarte gefunden werden.

In Peilplänen werden vorrangig die Wassertiefen für ein begrenztes Gebiet aufgeführt, die sich aus der Vermessung der Wassertiefe ergeben. Eine Ausrichtung nach Norden, wie bei Seekarten, erfolgt in Peilplänen nicht. Zur Orientierung wird der Ausrichtungswinkel angegeben. Das Ausgabeformat ist dabei oft ein Pdf. Die nötigen Vermessungen zur Ermittlung der Wassertiefe werden durch Stellen wie dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, den Wasser- und Schifffahrtsämtern, Vermessungsfirmen oder auch durch den NV Charts Vermessungsdienst erbracht.

Was ist eine Seekarte und welche Daten sind enthalten?


Seekarten enthalten erforderliche Angaben für die Befahrung von See- und Binnenwassergebieten. Unter anderem gehören dazu Seewege, Wasserstraßen und Küsten, Verkehrstrennungsgebiete, Seezeichen, Untiefen und Tiefenlinien, Wasserstandsangaben aber auch Sperrgebiete oder besondere Hindernisse wie Steine, Seekabel, Pipelines und Wracks. Seekarten gibt es dabei in verschiedenen Maßstäben, die jeweils den Verwendungszweck bestimmen; zur Positionsbestimmung dient ein nach Länge und Breite unterteiltes Gitternetz.

Seekarten, wie beispielsweise die Karten von NV Charts, unterliegen dabei stetiger Aktualisierung, unter anderem basierend auf den detailgenauen Vermessungen (Peilpläne) der jeweiligen amtlichen Stellen und den länderspezifischen hydrographischen Daten. Ergänzend dazu erfolgt die Nutzung digitaler Seekarten mittels ECDIS, Kartenplotter oder Navigations-Apps. See- und Binnenkarten gibt es für die meisten Reviere weltweit.

Ersetzt ein Peilplan die Seekarte, was leistet er und was nicht.

Ein sogenannter Peilplan ersetzt keine Seekarte! Papierseekarten sind, wie bereits erwähnt, Teil der Pflichtausrüstung, müssen aktuell sein und sind auf Sportbooten mitzuführen. Wenn man darüber hinaus den Begriff Navigation beschreibt, handelt es sich um die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Bestimmung des Standortes und zur Einhaltung des gewählten Kurses.

Einen Kurs anhand eines Peilplans zu ermitteln, ist daher auch für geübte Sportbootfahrer nicht ohne weiteres möglich. Die Darstellung des jeweiligen Gebietes in einem Peilplan ist zudem begrenzt, seine Lesbarkeit und Interpretation erfordern Übung im Umgang. Er kann daher nur als Hilfsmittel zur Seekarte betrachtet werden, zum Beispiel wenn die vorhandene Papierseekarte nicht ganz aktuell ist, man keine digitalen Karten oder Aktualisierungs-Services nutzt und man weiß, dass das zu bereisende Revier stark schwankenden Einflüssen und somit Veränderungen unterliegt. Auch beim Angeln oder Tauchen können diese detaillierten Tiefenangaben von Nutzen sein.

Wichtig ist also festzuhalten, dass die durch amtliche Stellen veröffentlichten Peilpläne die Grundlage zu einer Veränderung des Gebietes darstellen. Diese Daten entsprechen dem neuesten Stand und können mit der vorhandenen Seekarte ergänzend zur Navigation genutzt werden. Die aktuellen Daten werden umgehend nach der Veröffentlichung zur Erstellung und Aktualisierung der Seekarten neben anderen Bezugsdaten herangezogen. Sobald die amtlichen Stellen hier Veränderungen ermitteln, werden die neuen Daten mit den bisherigen abgeglichen und entsprechend angepasst. Dieser Prozess ist zum Beispiel bei NV Charts etabliert. Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, über Abschluss eines Abonnements auch unterjährig digital laufende Änderungen in Ihre Navigation einzubeziehen. Peilpläne beinhalten dagegen keine zusätzlichen Informationen und Daten, die eine Navigation für Segler und Motorbootfahrer erleichtern. Es gilt weiterhin zu beachten, dass sich Reviere in ihren Eigenschaften mit Gezeiten, Wetter, Schiffsverkehr und temporären Erscheinungen stark unterscheiden und Informationen, die in der Seekarte für die sichere Passage des Gebietes enthalten sind, im Peilplan nicht relevant sind.


Sichere Navigation leicht gemacht.

Neben der Pflichtausrüstung für Papierseekarten kommt es darauf an, welchen Anspruch Sie als Segler oder Motorbootfahrer an Sicherheit, Detaildichte der verwendeten Karten, Komfort im Handling und natürlich an Gebietsgröße und Vielfalt haben. Die eigene technische Versiertheit sollte auch nicht unbeachtet bleiben, denn daraus ergeben sich die navigatorischen Hilfsmittel, die Sie an Bord mitführen sollten.

Sie haben die Möglichkeit, einen Kartenplotter mit digitalen Karten zu nutzen oder die Navigation mittels einer Navigations-App wie der NV Charts App auf einem Tablet zu ergänzen. Kartenplotter bzw. moderne Multifunktionsdisplays (MFDs) und Navigations-Apps bieten neben den Funktionen rund um die reine Navigation viele Eigenschaften, die gerade im Bereich der Sicherheit punkten. So lassen sich weitere Schiffsdaten in die Systeme integrieren, Gezeiten- und Wetter-Overlays sind einspielbar werden und je nach Gerät oder App erhalten Sie auch fortlaufend relevante Updates Ihres Reviers sowie Warnhinweise bei temporären Ereignissen auf Ihrer Route. Beide technischen Varianten lassen sich sehr gut mit Papierseekarten kombinieren, ergänzen diese sinnvoll und erleichtern Ihnen die Navigation in unbekannten Gewässern.

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