Wie bereite ich mich und mein Segelboot auf einen längeren Segeltörn vor.

Ein längerer Segeltörn, sei es über Wochen oder Monate, erfordert detaillierte Planung und Vorbereitung. Neben der technischen Inspektion des Bootes und der Vorbereitung der Crew, spielen auch die Reiseplanung, Wetterbedingungen und logistische Versorgungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle.
Wir haben dazu ein paar Überlegungen zusammengestellt, die Sie bei Ihrer Planung unterstützen können. Nachfolgend finden Sie eine Liste für den Kurz-Check. Im Anschluss gibt es dann zu den Teilbereichen der Planung detailliertere Informationen.
Viel Spaß beim Planen!

Wie plane ich meine Segelreise: effektiv und flexibel

Die Törnplanung sollte frühzeitig beginnen – in der Regel mindestens 3 bis 6 Monate vor Abreise. Bei langen Reisen und mehreren Etappen, starten die ersten Überlegungen sicher schon ein Jahr im Voraus. Grundsätzlich ist es wichtig, sowohl eine Hauptstrecke als auch Alternativrouten und Zwischenziele einzuplanen, falls sich Wetter- oder Windverhältnisse unerwartet ändern. Es können auch Crew-Ausfälle dazwischenkommen, oder Sie müssen selbst kurzfristig umdisponieren. Dann ist es gut, wenn der Plan-B bereits im Kartentisch liegt. Bei längeren Reisen können so beispielsweise auch Rundreisen mit geplanten Rückkehrpunkten sinnvoll sein. Ein flexibler Plan hilft Ihnen auf unvorhersehbare Ereignisse wie Stürme oder technische Probleme viel ruhiger reagieren zu können.
Bei Ihrer Planung können sie sich Hilfe holen. Starten Sie zum Beispiel mit der Ansicht einer passenden Übersegler-Seekarte. Als revierübergreifende Planungskarte gibt Sie Ihnen einen ersten Gesamteindruck des geplanten Gebietes und der möglichen Strecken. Sobald Sie eine Vorstellung zum ungefähren Törnverlauf haben, benutzen Sie digitale Planungstools, wie die NV Charts Navigations-App, um Ihre Seereise detaillierter zu skizzieren. Bringen Sie dann den geplanten Zeitraum, Reisedauer, Wunschziele und die örtlichen Gegebenheiten wie Gezeiten, Strömungen oder vorherrschende Winde zusammen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Mitseglern, welche Reisegeschwindigkeit Ihnen wichtig ist, um genügend Zeit für Landgänge und neue Erlebnisse einzuplanen. Nicht nur interessant, sondern auch nützlich sind Erfahrungsberichte im Internet die es zu den meisten Langstreckenrouten gibt. Beliebt sind hier die Atlantiküberquerung oder Segeln in der Nordsee. Sobald Sie detaillierter in der Planung fortgeschritten sind, suchen sie passende Törnführer und detaillierte Seekarten für Ihre Route aus.

Wetter und Wind: Vorbereitung mit Pilot-Charts bei Ozeanpassagen und längeren Strecken

Wetter und Wind sind entscheidend für eine sichere und angenehme Reise. Die Pilot-Charts Monatskarten bieten Ihnen umfassende Informationen über Windrichtungen, Strömungen und Wellenhöhen für verschiedene Meeresgebiete und Jahreszeiten. Sie sind bei der Planung und dann auch während der Reise ein unverzichtbares Mittel an Bord, um stürmische Gebiete zu vermeiden und günstige Wetterfenster bestmöglich einzuplanen. Angemerkt sei, dass die Pilot Charts mit den durchschnittlichen Werten für Winde, vorherrschende Windrichtungen oder Strömungen in ihrer Angabe arbeiten und sie vereinfacht und schematisiert dargestellt sind. Aktuelle Wettertrends im geplanten Seegebiet sollte man also unbedingt vorher abklären.

Die beste Zeit für den Start

Die richtige Jahreszeit für den Start des Törns hängt stark vom Abfahrtsort und der geplanten Route ab. Für Abfahrten aus Europa ist beispielsweise der Frühling passend, wenn sich die Wetterbedingungen nach dem Winter stabilisieren. Für Reisen in die Karibik oder über den Atlantik bietet sich die Zeit zwischen November und Februar an, da dann die Hurrikan Saison vorbei ist. Auch hier ist natürlich Ihr Startpunkt entscheidend.

Von anderen Kontinenten aus, wie Asien oder Australien, sollte die Startzeit an die dort vorherrschende Wettersaison angepasst werden

Versorgungsstützpunkte und Zwischenhäfen

Ein langer Segeltörn erfordert auch die Planung von Versorgungsstützpunkten und Zwischenhäfen. Diese Stützpunkte bieten Fahrtenseglern nicht nur die Möglichkeit, Treibstoff und Wasser aufzufüllen, sondern auch Reparaturen durchzuführen und Ersatzteile zu beschaffen. Solche gut ausgerüsteten Zwischenhäfen sollten strategisch auf der Route liegen, sodass sie bei Notfällen oder Crewwechseln schnell erreicht werden können. Passende Informationen zu den Häfen finden Sie in Hafenhandbüchern und Törnführern und natürlich im Internet. Viele Häfen haben heute Websites mit weiterführenden Seiten zum Serviceangebot, den aktuellen Kontaktangaben und bieten Online-Buchungsservices für Liegeplätze an. Wenn man also länger an einem Ort verweilen möchte, sollten Sie die örtlichen Gegebenheiten vorher genauer recherchieren.